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Frauen sind anders krank

03. Mai 2022

Der Unterschied lässt sich bereits auf zellulärer Ebene beobachten. Dort nämlich zeigt er sich in Form der Geschlechtschromosomen X und Y, deren genetische Informationen dafür sorgen, welche Hormone gebildet werden. Die wiederum beeinflussen das Herz-Kreislauf-System, das Immunsystem und den Stoffwechsel auf je unterschiedliche Weise. Außerdem führt der genetische Unterschied zwischen Mann und Frau dazu, dass sich Krankheiten durch unterschiedliche Symptome äußern und Medikamente anders wirken.

Anderer Gencode, andere Symptome

Einige gesundheitliche Besonderheiten treten ausschließlich bei Frauen auf, andere ausschließlich bei Männern. So erleben nur Frauen die Menstruation, Schwangerschaft und Stillzeit oder die Wechseljahre. Die Frauengesundheitsforschung zeigt aber auch: Erkrankungen, die Frauen und Männer gleichermaßen betreffen – etwa beim Herzinfarkt – äußern sich bei Frauen durch andere Symptome, selbst der Verlauf fällt andersartig aus. So überlagert sich der für Männer typische stechende Schmerz in der Brust bei Frauen durch Symptome wie Übelkeit, Bauchschmerzen, Luftnot und hohem Blutdruck. Übersieht ein Arzt oder eine Ärztin diese eher unspezifischen Symptome, kann dies zum Tod führen.

Ähnlich verhält es sich bei Osteoporose. Da Knochenschwund oft mit der hormonellen Umstellung während der Wechseljahre auftritt, ergreift man bei Frauen frühzeitig besondere

Vorsorgemaßnahmen. Doch Osteoporose kann auch bei Männern auftreten. Dies wird bei der Gesundheitsvorsorge gerne vergessen, was dazu führt, dass man Osteoporose bei Männern häufig übersieht und oft erst spät behandelt.

Medikamente wirken anders

Ursachen dafür, warum Medikamente bei Frauen anders wirken, gibt es viele. So sind Frauen in der in der Regel kleiner und wiegen weniger. Arzneimittel werden daher oft überdosiert. Außerdem arbeitet der Darm langsamer. Eine Tablette braucht für den Weg durch den Körper einer Frau – vom Mund durch Speiseröhre, Magen und Darm – etwa doppelt so lange wie durch den eines Mannes. Gleichzeitig werden die Wirkstoffe bei Frauen anders abgebaut oder wirken sogar anders.

Frauengesundheitsportal (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung)

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